Im Coaching arbeite ich sehr gern mit dem Konzept der Transaktionsanalyse. Ein sehr hilfreiches Modell ist das der 5 Antreiber. Diese lauten:

  • Sei perfekt
  • Streng Dich an
  • Mach es allen Recht
  • Sei schnell
  • Sei stark

Die gute Nachricht ist: die Antreiber hat jeder von uns und bis zu einem bestimmten Maß sind sie absolut förderlich. So ist der Antrieb, perfekt zu sein hilfreich für eine hohe Qualität, z.B. in meiner Arbeit. Wenn ich mich anstrengen will, bedeutet das, dass ich nicht so schnell aufgebe oder mich entmutigen lasse. Es anderen Recht zu machen kann ein Zeichen von Empathie und erhöhter Kompromissbereitschaft sein. Dinge schnell zu erledigen kann die Effizienz steigern und stark zu sein spricht für ein gutes Durchhaltevermögen.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Wenn die Antreiber die Kontrolle übernehmen, können sie so ausgeprägt werden, dass das sogar die Gesundheit beeinträchtigen kann.

Woran erkenne ich, dass das „Mass voll ist“?

Wenn ich merke, dass sich in mein Verhalten eine Art von „Automatismus“ eingeschlichen hat und ich nicht mehr bewusst entscheide, sondern mich „antreiben“ lasse. Wenn so ein Muster geschaffen wird, das ich nicht durchbrechen kann – möglicherweise auch deshalb, weil es mir gar nicht auffällt. Das kann z.B. sein, wenn ich mit meiner Arbeit nicht mehr fertig werde, weil es immer noch perfekter geht. Wenn ich das, was mir leichtfällt, als meine eigene Leistung nicht mehr würdigen kann, weil ich mich nicht angestrengt habe. Wenn ich meine eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrnehme, weil ich nur noch andere Menschen im blick habe. Wenn ich wirklich alles nur noch im Eiltempo erledige und mir keine Zeit und Muße mehr nehmen kann. Wenn ich nicht mehr merke, dass ich mich überfordere, weil ich stark sein muss.

All dieses deutet darauf hin, dass ich gefühlt „keine Wahl“ mehr habe, sondern machen muss. Dass ich wie „ferngesteuert“ agiere, weil die Kontrolle einer der Antreiber hat. So zumindest wird es mir von Klientinnen geschildert, die unter ihren Antreibern leiden. Diese treten dann auf, wenn sie unter Druck oder Stress geraten.Hier hilft es, sich die entsprechenden Situationen anzusehen und zu analysieren, was den Stress auslöst. Einen Gegenentwurf des gewünschten Verhaltens zu entwickeln und statt des Antreibers einen „Erlauber“ zu etablieren, der Spielraum für das eigene Verhalten lässt. Und dieses Schritt für Schritt „live“ dann auszuprobieren.

Einen Antreibertest kann man machen z.B. unter:

https://www.transaktionsanalyse-online.de/antreiber-test/