Was mir im Frauencoaching immer wieder auffällt: das übertriebene Maß an Selbstkritik, das wir an den Tag legen. Die eigene Leistung wird oft heruntergespielt, als normal oder durchschnittlich bewertet. Wenn wir Anerkennung von anderen erhalten, können wir sie schlecht annehmen.
Leistungen von anderen werden bewundert und geschätzt, wenn dagegen die eigenen Erfolge bewertet werden sollen, dann heisst es: „Ach, das ist ja nichts Besonderes, das kann ja jeder. „
Dieses spielt besonders im beruflichen Kontext eine Rolle, denn wenn ich meine eigenen Stärken schon nicht anerkenne, wer sonst soll es tun? Ganz zu schweigen davon, dass ich diese ja auch positiv verkaufen muss, wenn es zum Beispiel an das Thema Beförderung oder Gehaltserhöhung geht.
Ein Grund für diese erhöhte Selbstkritik könnte sein, dass uns immer wieder erzählt wird, dass Frauen mehr leisten müssen, um genau so erfolgreich zu sein wie Männer. Und das ist auch nicht ganz falsch. Damit dürfen wir unsere eigene Leistung aber nicht schmälern oder falsch bewerten. Es muss uns viel mehr bewusst sein, dass das, was wir leisten, von anderen ggfls. anders bewertet wird.
Also: seine eigene Leistung schätzen, damit fängt es an. Sich selbst mal ab und zu auf die Schulter klopfen tut gut. Sich seiner Erfolge und Stärken bewusst werden, sich einen Überblick verschaffen. Den Bewertungsmaßstab zu den eigenen Gunsten ein wenig zu verschieben. Sich ab und zu mal ein Beispiel an männlichen Kollegen zu nehmen, die ganz selbstbewusst ihre Leistung verkaufen können.