Kann man im Coaching Veränderungsprozesse durch Visualisierung unterstützen? Am 9.3. wurde ich im RBB-Fernsehen zu diesem Thema vom RBB-Reporter Matthias Finger interviewt. Anlass war der Geburtstag der „Post-it“ Klebezettel.
Natürlich gehört zu einer wirksamen Veränderung deutlich mehr als nur die Visualisierung auf einem Klebezettel. Vorher muss überprüft werden, ob die Veränderung für mich auch wirklich reizvoll ist. Ist der Zielzustand besser als mein jetziger? Ist der „Preis“ den ich zahle, auch nicht zu hoch? Was muss ich aufgeben, um mein Ziel zu erreichen? Was möchte ich unbedingt beibehalten?
Hierzu ein Beispiel: Ein Klient von mir wollte in Konfliktsituationen mit seinen Mitarbeitern ruhiger und gelassener reagieren. Er sah seine gelegentlichen emotionalen Ausbrüche selbst kritisch und fand sie unangemessen. Ich fragte ihn, ob die Veränderung irgendwelche Nachteile für ihn hätte. Und ob er etwas Wichtiges aufgeben müsste. Er war fest der Überzeugung, dass ein gelassenes und besonnenes Agieren nur Vorteile hätte. Wir arbeiteten daher an einer Strategie, dieses in die Praxis umzusetzen. Gegen Ende des Prozesses stellte sich dann allerdings heraus, dass er mit den Ausbrüchen das Thema Autorität verband, was für ihn durchaus positiv besetzt war. Zusätzlich zur eigentlichen Strategie war es also notwendig, zu schauen, wie er die Autorität trotz Gelassenheit beibehalten kann.
Hierzu kann man wunderbar mit dem „Werte-und Entwicklungsquadrat“ nach Schulz von Thun arbeiten.
Und Klebezettel zur Visualisierung der gewünschten Veränderung einsetzen. 🙂